Ich sitze hier in einer WG mit zwei Wahnsinnigen fest. Nicht nur, dass wir alle zusammen wohnen, nein ich muss meinen Tag jetzt auch noch so darauf einstellen, dass wir alle schön brav zusammen in MEINEM Auto zur Arbeit fahren können.
Dort angekommen bin ich schon mal eine Nervbacke los, Robert sitzt wo anderscht.
Das Team setzt sich aus sieben Leuten zusammen und davon sind zu meiner Überraschung vier Frauen. Bis ende März werden zwei Kerle gehen und wir sollten die Aufgaben bis dahin übernehmen.
Unsere eigentliche Aufgabe ist es ein DataWareHouse zu testen, jedoch immer wenn ich bei irgendeinem Test zusehen will klappt etwas nicht. Entweder fehlen die Tabellen oder der Server muss neugestartet werden. Naja vielleicht ist es auch einfach nur ein Test für die Nerven.

Und Nerven braucht man gute, die Leute sagen zu der Software, die entwickelt wird einfach Driver und den Server neustarten nennen sie IPLen.
Achja und dann diese tolle Konsole, Shift ist Enter und Pause ist weiter und b ist OK. Glaub ich zumindest, könnte aber auch anders sein. Bis jetzt hab ich jedenfalls so gut wie nichts verstanden, nur eins ist toll, ich hab meinen eigenen Laptop.

Zwischendurch ist es dann zeit für ein Mittagessen und später immer mal ein schwätzchen mit dem Robert, draußen da wo man die Raucher hinverbannt hat.

Morgen werde ich versuchen mehr zu verstehen. Vielleicht hilft es, wenn ich eins der vielen Manuals lese, die uns in die Hand gedrückt wurden. Obwohl ich habe das eine, das mit 'confidential', grade als ausgleich für den Tisch verwendet und kann es nicht mehr wegnehmen.

ist nicht schlimm die englische begriffe verwende ich auch schon
am meisten confidential.
ich bekomme immer erzählt, das ist confidential, das darf nicht offen rummliegen....

Nachdem ich eigentlich Montag nachmittags hinsollte zum ersten mal (kurz vorher abgesagt bekommen, nachdem ich anrufen musste) und ich dann ein Termin für Dienstag 8:45Uhr morgens hatte (bekam ich auch eine minute, bevor ich in den Zug gestiegen bin, abgesagt am Telefon um 8), hatte ich heute, Mittwoch, mein ersten Tag in meinem Praktikum bei einen Consulting Unternehmen für Banken. Ich sollte 8 Uhr da sein und habe extra ein Zug früher genommen um ja nicht zu spät zu kommen. Natürlich viel zu früh dagewesen und erstmal zwanzig Minuten in der Kälte gestanden bis die Drehtür da aufging (meine Zugangskarte hab ich erst heute per Post bekommen). Drinnen hab ich dann ein Anruf bekommen dass sich mein Betreuer, ich nenn ihn mal Mr. B, sich um ca 15 min verspätet, klar logisch, was sonst... Als er dann kam und wir in ein Büro sind durft ich ihn erstmal ohne Vorwarnung auf ein Flip Chart eine Zeichnung machen so was ich von dem Zeug verstanden hätte, was er mir vor dem Praktikum quasi schon als Hausaufgabe geschickt hatte. Er hat mich natürlich auf den falschen Fuß erwischt und ich hab jämmerlich versagt, was aber halb so schlimm war. Dann haben wir paar Sachen besprochen und er hat mir ne Doku ausgedruckt zu ner api ausgedruckt die ich einsetzen werde. Dann isser erstmal gegangen und ich sollte dann mich in das neue Zeug einlesen und auch schonmal Beispielcodes von der Middleware die ich benutzen werde mir ansehen und verstehen, da ich noch kein Notebook habe. Das habe ich dann bis ca 17 Uhr durchgängig gemacht mit einer Unterbrechung um schnell bei der Kantine der FAZ was zu essen, wo das essen halb so gut und doppelt so teuer ist wie an der FH. Nach ca 100 Seiten Doku und paar tausend Zeilen Code (alles durchgängig Fachenglisch) später kam dann die Dame die das Projekt angefangen hat und welches ich weiterführen soll, um mir das Projekt zu übergeben. Zu meinen erstaunen war es keine Afrikanerin, was ich vom Namen her vermutet hatte, sondern eine noch recht junge türkin die ziemlich cool war. Sie hat mir dann probiert beispielhaft zu zeigen wie das Projekt aufgebaut ist und wie es funktioniert. Es ist unglaublich unfangreich und sehr sehr sehr komplex. Werd denk ich ma ne Weile brauchen bis ich da annähernd durchgestiegen bin wie das ganze funktioniert. Was mir etwas Mut gemacht hat war, dass die Dame die das Projekt vor mir hatte auch net HardcoreProgrammiererin ist und sie es auch irgendwie hinbekommen hat. Ich mach mich da bestimmt auch selber viel zu verrückt. Naja, egal! Auf jeden Fall waren wir dann irgendwann durch mit dem Kram, was sie mir zeigen wollte. Als ich dann endlich gegangen bin war es schon 19:20Uhr!!! Mr. B is kurz vor ende nochmal aufgetaucht sonst würd ich da wahrscheinlich immernoch sitzen. Irgendwie hab ich da keine feste Arbeitszeiten hab ich das Gefühl. Morgen is Mr. B nicht da und auf die Frage wann ich dann morgen hingehen sollte meinte er wie heute -_- Werde dann n Zug Später nehmen als heute und auch nicht länger wie 17Uhr machen. Womit ich mich morgen beschäftige is anscheinend auch mir überlassen ... läuft auf Code versuchen zu verstehen wohl aus. Mein Notebook soll morgen auch dann fertig sein.
Als Fazit:
- Fistfaktor meines ersten Arbeitstages war hoch (6 Uhr aufgestanden, 20 Uhr zuhause ... 11h effektive Arbeitszeit)
- Schwieriges und sehr komplexes Projekt
- Interessant "real world" Arbeitsklima mal kennenzulernen
- doch nette Kollegen die alle in Ordnung zu sein scheinen
- ich werde fett werden vom rumsitzen, Kaffe und schlechten essen wenn ich net aufpasse
- ich war overdressed ... ab morgen etwas mehr casual (ich fang auch schon damit an ständig irgendwelche englischen Begriffe reinzumischen ... schlimm)